02.04.23

Knapp aber Fakt: Die Aufstiegsrunde ist erreicht!

Irgendwie war das letzte Punktspiel unserer Mannschaft ein Abbild der gesamten bisherigen, wechselhaften Saison, am Ende aber hat die Mannschaft ihr selbst gesetztes Saisonziel erreicht und steht in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga. Im Spiel gegen den SC DHfK Leipzig II reichte letztlich ein Punkt, um im letzten Moment noch den Sprung in die ersehnte Saisonverlängerung zu schaffen. Nach 60 durch Leistungsschwankungen gekennzeichneten Minuten, in denen unser Team die eigenen Zuschauer und das Trainerteam in der Volksbank Arena durch ein Wellenbad der Gefühle jagte, leuchtete ein 27:27 an der Anzeigetafel. Nach einer schwachen Vorstellung in der ersten Hälfte, in der Leipzig zwischenzeitlich beim 11:3 mit acht Toren geführt hatte, lag unser Team mit 11:16 zurück. Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt konnte am Ende noch der notwenige Punkt erkämpft werden. 

Am Sonnabend hatte unser Team bereits die notwendige Schützenhilfe aus dem Erzgebirge erhalten: Meister EHV Aue hatte mit 31:25 klar und ungefährdet gegen Erlangen II gewonnen, somit war vor dem Anpfiff in der Volksbank Arena klar, dass ein Punktgewinn unsere Mannschaft in die Aufstiegsrunde bringen würde. Nachdem der Auer Sieg feststand, entschieden sich viele Fans, das Team in der Halle zu unterstützen. „Der Ticketverkauf hat seit gestern Abend noch einmal richtig angezogen“ berichtete Teammanager Martin Kahl vor dem Spiel, in dem letztlich 1501 Zuschauer in der Volksbank Arena für gute Stimmung auf den Rängen sorgten. Somit war alles angerichtet für einen erfolgreichen Abschluss der Punktspielserie. Trainer Daniel Deutsch schickte zum Spielbeginn Leon Krka zwischen die Pfosten und ließ Philipp Wäger, Marko Matic und Jakub Tonar im Rückraum beginnen. Die Außenbahnen besetzten Tjark Jonas und Rene Gruszka, am Kreis startete Benas Butkus in die Partie. Unser Team begann nervös, insgesamt entwickelte sich eine zähe Anfangsphase, in der die Gäste zielstrebiger und erfolgreicher agierten und nach zehn Minuten mit 7:3 vorne lagen. Unsere Mannschaft wirkte verkrampft und nervös, Lothar von Hermanni scheiterte in dieser Phase vom Punkt und Rene Gruszka gleich zweimal freistehend an Leipzigs Keeper Sebastian Klein. Als die Gäste zum 8:3 erhöht hatten, griff Daniel Deutsch in der 15. Minute zur grünen Karte. Es änderte sich allerdings nichts, Leipzig dominierte das Spiel nach Belieben, zog bis auf 11:3 davon. Unser Team wirkte hilflos in dieser Phase, in der 18. Minute rückte Konstantin Madert für den glücklosen Krka ins Eintracht-Tor. Madert parierte gleich gegen den freistehenden Moritz Schwock. Matteo Ehlers erzielte in der 19.Minute endlich den vierten Treffer für unsere Mannschaft, die danach etwas besser in die Partie fand und einen Zwischenspurt bis zum 7:11 hinlegte. Grund genug für Leipzigs Coach Enrico Henoch, mit einer Auszeit zu versuchen, den aufkommenden Hildesheimer Angriffsschwung zu unterbrechen. Das gelang, denn in den folgenden Minuten waren es erneut die Gäste, die zielstrebiger spielten und ihre Angriffe erfolgreicher abschlossen als die jetzt wieder nervös wirkenden Gastgeber. Insgesamt acht klare Torchancen ließ unser Tram in den ersten 30 Minuten liegen. In der Defensive lief ebenfalls nicht viel zusammen, von erfolgreicher Abwehrarbeit war wenig zu sehen in Halbzeit eins, in der auch das Torhüterduell glasklar an Leipzigs Sebastian Klein ging. So nahm unsere Mannschaft einen deutlichen 11:16 Rückstand mit in die Kabine und ließ eine enttäuschte Fangemeinde in der Halle zurück. Wie wichtig der Torwart im modernen Handball ist, zeigte Konstantin Madert direkt nach dem Wechsel. Die Gäste trafen zwar zunächst zum 17:11, dann aber parierte Madert zweimal glänzend und brachte dadurch seine Vorderleute in Schwung. Bis zur 37. Minute war der Rückstand zum 16:18 verkürzt und unser Team wieder in Schlagdistanz. Dem starken Tjark Jonas gelang der Anschlusstreffer zum 17:18, ehe Leipzig in der 38. Minute die erste Auszeit der zweiten Hälfte nahm. Wieder parierte Madert danach und Matteo Ehlers brachte die Kulisse mit dem Ausgleich zum 18:18 zum Kochen. Tjark Jonas netzte zur ersten Führung ein, doch Leipzig glich schnell wieder aus. Als die Schlussviertelstunde begann, führten erneut die Gäste (22:21), die sich keineswegs geschlagen geben wollten. Lothar von Hermanni glich per Strafwurf aus, anschließend parierte Leon Krka einen Strafwurf der Leipziger, die wenig später aber erneut in Führung gehen konnten. Zehn Minuten vor dem Ende hatten sich die Gäste mit 24:22 nach vorne geworfen, als unser Trainer Daniel Deutsch mit einer Auszeit versuchte, die Partie zu drehen. Mit einem 4:0 Lauf sorgten seine Schützlinge anschließend für neue Hoffnung, Philipp Wäger und Jakub Tonar glichen zunächst aus, dann warfen Benas Butkus und Tjark Jonas unsere Mannschaft nach vorne. Erneut aber kam Leipzig zurück, glich wieder aus. Ausgerechnet René Gruszka, der bis dahin viermal an Leipzigs Keeper gescheitert war, traf mit seinem einzigen Tor zum 27:26, ehe die Gäste erneut zügig egalisierten. Nach der letzten Auszeit unseres Trainers vertändelte unser Team 15 Sekunden vor dem Ende den Ball und lief damit Gefahr, die Aufstiegsrunde noch zu verspielen. Am Ende reichte es aber dennoch, nun folgen insgesamt acht Aufstiegsspiele. Der endgültige Modus und erste Überlegungen zum Spielplan werden morgen Abend mit dem Deutschen Handball Bund (DHB) besprochen.

 

Eintracht Hildesheim – SC DHfK Leipzig II 27:27 (11:16)

Eintracht: Leon Krka, Konstantin Madert – Moritz Diener, Tobias Myrbakk, Kenneth Stiegen, Marko Matic (2), Florian Most, Philipp Wäger (3), Renè Gruszka (1), Jakub Tonar (4), Benas Butkus (5), Tjark Jonas (6), Lothar von Hermanni (1/1), Tristan Wippermann, Matteo Ehlers (5)

SC DHfK Leipzig II: Sebastian Klein, Niclas Schuhmann – Nils Greilich (2/1), Luca Hopfmann (3), Clemens Uhlig (6), Vinzent Bertl, Jonas Hönicke (8/2), Friedrich Schmitt (4), Henrik Hanemann (1), Moritz Schwock (2), Mateusz Martyn

Schiedsrichter: Sebastian Ebel und Niklas Krähe

Siebenmeter: Eintracht 2/1 (von Hermanni scheitert an Klein) – Leipzig II:  3/2 (Hönicke scheitert an Krka)

Zeitstrafen: Eintracht 3 (2 x Matic, Butkus) – Leipzig II: 4 (Hönicke, Schmitt, Uhlig, Hopfmann)

Rote Karten: Hendrik Hanemann (57.) nach Foulspiel

Zuschauer: 1501

Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:2, 1:3, 2:3, 2:4, 3:4, 3:5, 3:6, 3:7 (11.), 3:8 (Auszeit Eintracht/20.), 3:9, 3:10 (17.), 3:11, 4:11, 5:11, 6:11 (21.), 7:11 (Auszeit Leipzig/23.), 7:12, 7:13, 7:14, 8:14, 9:14, 9:15, 10:15, 10:16, 11:16 (Hz.), 11:17, 12:17, 13:17, 14:17, 15:17, 15:18, 16:18, 17:18 (Auszeit Leipzig/38.), 18:18, 19:18, 19:19, 20:19, 20:20, 21:20, 21:21, 21:22, 22:22, 22:23, 22:24 ( Auszeit Eintracht/50.), 23:24, 24:24, 25:24, 26:24 (Auszeit Leipzig/58.), 26:25, 26:26, 27:26, 27:27 (Auszeit Eintracht/60.)

 

Daniel Deutsch (Eintracht): „Man hat den Druck, der auf den Spielern lag, gesehen, Fakt ist, dass wir viele Chancen kreiert und dann ausgelassen haben. Wir haben etwas pomadig begonnen und dann die Chancen nicht reingemacht. Mitte der ersten Halbzeit haben wir deutlich hinten gelegen und kein Land gesehen. Mit Kampf und Emotion haben wir uns wieder ins Spiel zurückgebracht. Am Ende hatten wir auch Glück, Konstantin Madert hält einige wichtige Bälle und hält uns in der Partie. Jetzt bin ich zufrieden, dass wir unser Ziel erreicht haben. Ich freue mich für die Mannschaft. Jetzt sind wir Außenseiter in der Aufstiegsrunde, da haben andere Mannschaften den Druck.“

 

Enrico Henoch (Leipzig): „bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Ich habe meinen Spielern gesagt, sie sollen kämpfen und genießen. Ich denke, man hat gemerkt, wer hier heute den Druck hatte. Das war Maximalste Spannung und für die Zuschauer sicher ein tolles Spiel. Ich denke, man hat gesehen, dass hier nichts abgeschenkt haben.“ 

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