22.03.23

Die Mannschaft muss eine adäquate Reaktion zeigen

Die Niederlage bei den Jungfüchsen in Berlin am letzten Sonntag schmerzt als Nackenschlag im Kampf um den zweiten Platz in der Abschlusstabelle der Oststaffel der 3. Liga, der allerdings mit etwas Glück, das in diesem Fall gleichbedeutend mit einem weiteren Erlanger Punktverlust ist, sogar auch jetzt noch möglich ist. Die Frage ist, ob es unser Trainer Daniel Deutsch schafft, das Team zwei Spieltage vor Ende der Punktspiele wieder in die Erfolgsspur zu führen. Am Sonnabend um 17.00 Uhr sind Lothar von Hermanni und Co in der Bernburger Bruno-Hinz-Halle Gäste des SV Anhalt Bernburg. Ausgerechnet Anhalt Bernburg mag da mancher denken, denn genau diese Mannschaft war es, die am letzten Wochenende dem HC Erlangen II zwei Zähler abgeknöpft hat. Das Spiel wird durch Sportdeutschland.TV wieder live übertragen.

Daniel Deutsch offenbarte gegenüber der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung seine Gefühlswelt, als er der Zeitung mitteilte, dass er die Mannschaft nach dem Spiel gefragt habe, „ob wir so überhaupt in die Aufstiegsrunde wollen“. Ernüchterung und Enttäuschung waren groß im Umfeld der Mannschaft, in dem weder Fans noch Verantwortliche mit einer derart schwachen Vorstellung in der entscheidenden Phase gerechnet hatten. Viel Zeit, Antworten nach dem „Warum“ zu finden, bleibt allerdings nicht, denn am Sonnabend ist das gesamte Team erneut gefordert. Es wird sich zeigen, ob sich die Mannschaft vom Berliner Nackenschlag erholt hat und ihr Leistungspotential in der Bruno-Hinz-Halle abrufen kann. In Bernburg sollte ein weiterer Punktverlust vermieden werden, sonst dürfte es nur noch zur Pokalrunde, in der es um einen Platz im DHB-Pokalwettbewerb der kommenden Spielzeit geht, als Fortsetzung der Saison reichen und die Aufstiegsrunde wäre erledigt, sofern Erlangen nicht weitere Punkte lässt. Der Pleite in Berlin folgten intensive Gespräche sowohl zwischen Mannschaft und Trainergespann als auch innerhalb der Mannschaft. „Da passte vieles nicht zusammen, wobei in der Schlussviertelstunde niemand mehr da war, der das Ruder hätte herumreißen können. Aber wirklich erklärbar ist das nicht, denn die Mannschaft hat ja immer wieder gezeigt, dass sie in der Lage ist, schwere Spiele unter Druck für sich zu entscheiden“ erwartet Daniel Deutsch am Sonnabend in Bernburg eine entsprechende Reaktion seiner Mannschaft. „Natürlich wollen alle noch in die Aufstiegsrunde“ stellt der Trainer nach den ersten Trainingstagen der Woche klar. Nur eingeschränkt trainieren konnte in den letzten Tagen Philipp Wäger, der an einer Handverletzung laboriert, am Sonnabend aber dabei sein dürfte. In Bernburg hat die Heimmannschaft in den letzten Wochen offenbar deutlich besser zusammengefunden als in früheren Saisonphasen. Waren bisher der Halblinke Ante Simic und Rechtsaußen Nico Richter die absoluten Toptorschützen des Teams, sprangen beim Sieg gegen Erlangen II andere Akteure in die Bresche. Simic fehlte vor einer Woche wegen einer leichten Verletzung und Richter gelang nur ein Siebenmeter-Tor. In großer Form zeigten sich dagegen der Halbrechte Clemens-Friedrich Grafenhorst und Mittelmann Philipp Gehlert, die mit acht bzw. sieben Treffern maßgeblichen Anteil am unerwarteten Erfolg gegen die Franken hatte. Mit dem doppelten Punktgewinn haben die Bernburger den Klassenerhalt sicher. Der Druck des Gewinnenmüssens liegt also klar auf der Seite unserer Mannschaft, für die es im Gegensatz zu den Gastgebern noch um viel geht. Unsere Spieler sind gut beraten, die Partie in Berlin abzuhaken, die Kritik am letzten Auftritt anzunehmen und ihr Leistungspotential abzurufen. Mit einem konzentrierten und couragierten Auftritt kann das letzte Auswärtspunktspiel gewonnen werden. Das Hinspiel hat unsere Mannschaft mit dezimierter Truppe im letzten Herbst mit 30:27 für sich entschieden.

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