19.09.24

Deutsch: „Große Ziele stecken, kleine Schritte gehen“

Nach drei sehr klaren Auftakterfolgen ist unsere Mannschaft am kommenden Wochenende spielfrei. Zeit zum Durchatmen und zur Regeneration, bevor es eine Woche später zum ersten Topspiel der Saison beim Wilhelmshavener HV kommt. Wir haben unseren Cheftrainer Daniel Deutsch zum Gespräch getroffen und um ein kurzes Zwischenfazit gebeten.

Eines vorweg: wer ist in dieser Saison eigentlich Mannschaftskapitän?

Daniel (grinst): Ganz überraschend – Lothar. Never change a winning Kapitän..oder irgendwie so war der Spruch.

Drei Spiele, drei klare Siege mit mindestens zehn Toren Vorsprung, wie siehst Du die bisherigen Leistungen Deiner Mannschaft? Wieviel Prozent des vorhandenen Leistungsvermögens sind Deiner Ansicht nach bereits erreicht? 

Daniel: Unser Ziel ist es, dass sich unser maximales Leistungsvermögen stetig steigert. Dafür trainieren wir hart und viel. In den bisherigen Spielen sind wir auf Mannschaften getroffen, die wahrscheinlich am Ende der Saison im unteren Tabellendrittel auftauchen werden. Insgesamt haben wir es ordentlich und souverän gemacht, wobei wir in keiner Partie am Optimum waren. Mit einer genauen Zahl würde ich das ungern bemessen, aber mir macht das Gezeigte Lust auf mehr.

Trotz der hohen Erfolge unserer Mannschaft gibt es in der Staffel vier Mannschaften, die bereits mehr Treffer erzielt haben. Defensiv allerdings steht das Team mit erst 63 Gegentoren am besten da. Kann man daraus ableiten, dass der Schwerpunkt der Vorbereitung in der Abwehrarbeit gelegen hat?

Daniel: Tatsächlich waren Abwehr und Gegenstoß Kernpunkte der Vorbereitung. Schön ist dabei, dass unsere beiden Torhüter schnell in die Saison gefunden haben. Weniger schön ist, dass die gegnerischen Torhüter oftmals auch gut gegen uns ins Spiel finden. In Puncto Effizienz haben wir noch Potential, wobei die herausgespielten Chancen schon Qualität haben. 

Jorit Reshöft ist noch verletzt, aber vier unserer Neuzugänge haben bereits gespielt. Wie bist du mit ihnen bisher zufrieden?

Daniel: Menschlich bin ich von allen begeistert. Es macht großen Spaß, zum Training zu kommen und mit den Jungs Dinge zu entwickeln. Sie machen uns schon jetzt in der Breite besser und für die relativ kurze Zeit haben sie sich sehr gut eingefügt. Auch Jorit ist bei jedem Training dabei und arbeitet sehr akribisch mit Christof an seinem Comeback.

Die Saison ist noch sehr jung, sind es aus Deiner Sicht die im Vorfeld erwarteten Mannschaften, die im prognostizierten Zweikampf unserer Mannschaft und dem TV Emsdetten dazwischenfunken können?

Daniel: Ich denke, dass vor allem Bielefeld und Wilhelmshaven die Fähigkeiten dazu haben, im Kampf um die Aufstiegsplätze mitzureden. Letztes Jahr lief für uns sehr viel gut. Wir tun gut daran, keinen Kontrahenten zu unterschätzen. Andere Mannschaften entwickeln sich auch weiter, daher denke ich wie jeder Leistungssportler von Spiel zu Spiel.

Welches sind denn in dieser Saison die größten Herausforderungen für Trainer und Mannschaft?

Daniel: Wir versuchen es aufgabenorientiert zu handhaben. Große Ziele stecken, kleine Schritte gehen, aber dafür jeden Tag. Alles andere ist Ablenkung. Ich habe meiner Mannschaft eine Rede von Roger Federer ans Herz gelegt. Darin betont er, dass er in seiner ganzen Karriere „nur“ 54% Prozent aller gespielten Punkte gewonnen hat. Sich mental und spielerisch für die Bigpoints vorbereiten und dabei auch alle anderen möglichen Punkte mitnehmen. Das ist das, was wir vorhaben.

Und abschließend…Was hat es mit der Glocke auf sich, die Du nach jedem Spiel einem der Spieler gibst?  

Daniel: Wie das so oft mit guten Ideen ist – sie sind geklaut. Bei Olympia haben die Goldmedaillengewinner im Stadion die Glocke geläutet und damit ihren Sieg zelebriert. Ich fand die Idee als mögliches Ritual für uns nach gewonnenen Spielen so gut, dass ich uns eine Kuhglocke besorgt habe. Die darf jetzt immer ein ausgewählter Spieler nach einem gewonnenen Spiel läuten, um damit zeigen, dass jeder Sieg es wert ist sich zu freuen. Wenn man Siege für selbstverständlich erachtet, verliert man viel von dem Erlebnis auf dem Weg zum Ziel. Daran erinnert uns unsere Glocke.

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